Gerechtigkeit macht glücklich; Fairness aktiviert Belohnungszentrum im Gehirn

Ein Versuch aus der Hirnforschung zeigt ein interessantes Ergebnis: Ein faires Angebot, und damit auch ein fairer Umgang im Geschäftsleben, ist ein Geschäft für beide Seiten.

Auf www.wissenschaft.de ist folgendes zu lesen:

Ein faires Angebot macht glücklich, auch wenn der finanzielle Gewinn dabei eher gering ausfällt. Das geht aus einer Studie hervor, bei der Versuchspersonen zufriedener und glücklicher waren, wenn sie zwei Dollar von einer Gesamtsumme von vier Dollar angeboten bekamen, als wenn zwei von zehn Dollar zu haben waren. Gehirnscans, die während der Unterbreitung des Angebots bei den Probanden gemacht wurden, bestätigten das subjektive Gefühl der Testpersonen: Bei fairen Angeboten war eine erhöhte Aktivität der Belohnungszentren im Hirn zu sehen, berichten Golnaz Tabibnia von der Universität von Kalifornien in Los Angeles und seine Kollegen.

Fairness im Geschäftsleben ist durch die gerechte Verteilung einer Summe zwischen zwei Parteien definiert. Ein faires Verhalten gilt auf lange Sicht materiell als günstigster als unfaires. Forscher nahmen daher bis jetzt an, dass die Zufriedenheit bei fairer Behandlung rein materiell bedingt ist.

Den kompletten Artikel finden Sie auf www.wissenschaft.de.

Nachdem es ja in der Wirtschaftswissenschaft auch Untersuchungen zu diesem Thema gibt, die ein entsprechendes Verhalten der Wirtschaftssubjekte beschreiben und begründen und für wirtschaftlich sinnvoll und rational erklärbar halten, ist es interessant, dass die Hirnforschung die Beobachtungen unterstützt, obwohl die Erklärung eine ganz andere ist. Die Belohnung findet dann nämlich nicht extern in der Form eines möglicherweise kurzfristigen größeren wirtschaftlichen Erfolges, sondern direkt und sofort intern im Belohnungszentrum des Gehirns. Daß auf Dauer der wirtschaftliche Erfolg aller Individuen im Fall des fairen Umgangs größer ist, ist umso erfreulicher. Dies zu belegen, ist dann wieder Sache der Wirtschaftswissenschaften.

Es zeigt sich hier, wie in vielen anderen Beobachtungen des Wirtschaftslebens auch, daß vermeintlich rationale Entscheidungen letztlich doch eher vom Bauch kommen, und trotzdem richtig sind.

Harald Kern, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, Aschaffenburg, www.kern-hess.de

Schreibe einen Kommentar